Gleich am Montag stand ein Besuch des Krka-Nationalparks im Landesinnern an. Vom Eingang in Skradin schipperte die Gruppe per Schiff zu dem 46 m hohen Wasserfall Skradinski buk, der als höchste Tuffsteinbarriere Europas gilt. Das kalkhaltige Wasser der Krka hat die Landschaft mit typischen Karstformationen geprägt, an seinem Unterlauf stürzt der Fluss über mehrere Kaskaden ins Tal. Bei einem ausgedehnten Rundgang, auch über Stege, erfreuten sich alle Teilnehmer an den breit gefächerten, malerischen Wasserfällen, die auch reichlich Wasser führten. Anschließend galt es eine gute Stunde dem Fluss entlang zurückzuwandern.

Am zweiten Wandertag ging es zunächst relativ steil abwärts in den Krupa Canyon. An einer Furt stand die Durchquerung des Flusses Krupa am Programm. Alle meisterten, meist mit Badeschuhen, die ca. zwanzig Meter im oft mehr als knietiefen, frischem Wasser. Der Rundkurs führte in der Schlucht an die berühmte, schmale Brücke „Kudin Most“ aus dem 18. Jahrhundert. Die Brücke ist nur aus Steinen, ohne verbindenden Putz, in mehreren kleinen Bögen gebaut und wird bei hohem Wasserstand von der Krupa komplett überschwemmt. Diese ist ein hübsches Fotomotiv, umgeben von Stromschnellen und direkt vor einem kleinen Wasserfall gelegen, sie überspannt mit ihren mehr als zehn Bögen die an dieser Stelle sehr flache, aber breite Krupa. Das Überschreiten dieses schmalen Bauwerks verlangt volle Konzentration. Dort trafen sich die Flusswanderer mit der Gruppe, die direkt zur Brücke abgestiegen waren. Einen leichten Wind empfanden alle beim steilen, sonnigen Aufstieg zum Ausgangspunkt als sehr angenehm. 

Der nächste Tag war weniger anstrengend, die meisten Teilnehmer stiegen auf einen Aussichtsturm über dem reizvollen Städtchen Omis. Nach einer gemeinsamen Einkehr folgte eine heitere Flussschiffahrt durch die Cetina-Schlucht bis zum Meer, bei der die verschiedensten Freizeitaktivitäten zu beobachten waren.

Am Donnerstagmorgen regnete es zunächst. Dennoch startete die Fahrt zum Nationalpark Paklenica, der auch Kletterern viele Routen anbietet. In frischer Luft ging es in der „Großen Schlucht“ unter Schwarzkiefern auf gut befestigen, aber sehr unregelmäßigem Steig einige hundert Höhenmeter aufwärts. Die Wanderer erwartete die schwach ausgeleuchtete, dafür umso stimmungsvolleren Tropfsteinhöhle Manita Pec für eine halbstündige Besichtigung. Wunderschöne Stalagmiten und Stalaktiten führen ihren staunenden Betrachtern vor Augen, was Wasser und Kalk zu formen im Stande sind, wenn man ihnen ein paar tausend Jährchen dafür Zeit lässt. Anschließend bummelten die Wanderer durch die Altstadt von Zadar und hörten die hörenswerte „Meeresorgel“. 

Die beiden nächsten Wandertage erfreuten wieder mit herrlichem Wetter. Die Insel Pag, im Norden von Dalmatien gelegen, gehört zu den beliebtesten Urlaubszielen der Region. Sie ist über eine Brücke vom Festland her gut zu erreichen. Auf dieser Insel wanderten die Teilnehmer, teilweise aus zwölf Kilometer Entfernung, teils näher ab einem Campingplatz, auf die höchste Erhebung, den Berg Sv. Vid (Vitus, oder Sveti, 349m). 

Einen weiteren Höhenpunkt bildete am letzten Wandertag eine Schifffahrt, ab Hotelanlage, durch die Inselwelt im Meeres-Naturpark. Zur Überraschung und Freude aller begleiteten eine Weile mehrere Delfine das Schiff ganz nah und fotogen. Auf der Insel Kornat legte das Motorschiff nach 35 km Fahrt an und die höchste Erhebung, Metlina 247 m, wurde erstiegen. Intensiver Duft verschiedener Pflanzen lag in der Luft. Der Rückweg war erheblich weiter und mühsam, weil die Teilnehmer eine geologisch interessante große Kalksteinplatte besuchten. Nach einer letzten Erfrischung im Meer stärkten sich die Teilnehmer auf dem Schiff, unter anderem, mit gegrilltem Fisch.

Bei allen Wanderungen waren relativ wenige Höhenmeter zu absolvieren. Da aber die Wege und Pfade aus großen Steinen, Schotter oder gar aus geschliffenen Karstgestein bestehen und auch Dornengestrüpp hereinragt, waren die Gehzeiten viel länger als man für die gleiche Höhendifferenz zuhause benötigt. Dafür entschädigte die reizvolle Aussicht bzw. Rundumsicht. Vor dem Abendessen nutzten viele die Gelegenheit in die noch wohltemperierte Meeresbucht einzutauchen.

Bei der Heimreise am Sonntag legte die Busgesellschaft noch einem Zwischenaufenthalt in der Stadt Ljubljana (Slowenien) ein, bevor sie wegen eines Staus auf der Tauernautobahn noch eine Geduldsprobe erwartete. 

Insgesamt war es eine gelungene Reise mit unvergesslichen Eindrücken.

Bericht: Robert Hesse, Bild: Günther Huhn